Wärmetauscher made in Korntal-Münchingen – der Stab in der Fertigung wird weitergereicht 

Nach fast 37 Jahren steht die Kühner Wärmetauscher Fertigung von einem großen Wechsel. Dort wo unsere Wärmetauscher gebaut werden, und jeder Kundenauftrag, jede Schweißnaht und jede Reklamation zusammenlaufen wurde nichts ohne Herrn Herrmann, dem Produktionsleiter, entschieden.  

 

Kühner war, wegen der täglichen Anfahrt von 50 Kilometer, eigentlich als Zwischenstation gedacht. Ich habe das Revue passieren lassen und bei fast 37 Jahren waren es 9.000 Arbeitstage mit 900.000 Kilometer Arbeitsweg. Das wäre 22-mal um die Welt.H. Herrmann 

 

In einem kurzen Recap und mit ihm zeigt sich sehr schön, welch großartige Menschen hinter jedem unserer Produkte stehen.   

 

Wie kamen sie zu Kühner Wärmetauscher? 

1988 habe ich gesehen, dass Kühner einen Schweißfachmann suchte. Zu der Zeit kannte ich Korntal-Münchingen noch nicht. Beim Vorstellungsgespräch mit meinem späteren Chef, Paul Kühner, haben wir schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind, und nach 10 Minuten hatte ich schon den Job. Damals lief das alles noch viel unkomplizierter ab.  

Paul hatte das Unternehmen von seinem Vater Wilhelm Kühner übernommen, der es aufgebaut hatte. Paul kümmerte sich um die Außenkontakte, saß im CE-Ausschuss, der europäische Normen für Druckbehälter erstellte, und hatte gute Verbindungen zu Fachhochschulen – alles, was nötig war, um das Unternehmen gut im Markt zu positionieren. In der Fertigung waren einige tolle Leute, aber es war noch Platz, um mich dort zu etablieren.  

Meine Karriere begann allerdings schon in den 80er-Jahren, als gelernter Gas- und Wasserinstallateur. Ich habe das Handwerk gelernt, aber das Berufsbild des Behälterapparatebaus gab es in dieser Form damals noch nicht. Kurz nach meiner Gesellenprüfung bin ich zur Bundeswehr gegangen. In München, bei der Freiwilligenannahmestelle, dort habe ich an einem dreitägigen Test teilgenommen, denn mein Traumberuf war schon immer an Flugzeugen zu arbeiten. Obwohl ich nur einen Hauptschulabschluss hatte, habe ich den Test mit „sehr gut“ bestanden und konnte mich gut in meiner Einheit positionieren. Ich war als Flakmechanikermeister für die Industriemäßige Generalüberholung des Waffensystems als Verantwortlicher QS Beauftragter tätig.  

Alles, was ich dort gelernt habe, hat mir später im Berufsleben, in Weiterbildungen und sogar im Studium zum Betriebswirt sehr geholfen. Das Wissen und Lernen bei der Bundeswehr waren auf höchstem Niveau und haben mir im späteren Leben geholfen, die nötige Disziplin zu entwickeln, um meine Vorhaben umzusetzen.  

Eine kurze Zwischenstation bei einem großen Automobilkonzern in der Nähe zeigte mir dann, dass man dort, ähnlich wie bei der Bundeswehr, auf den unteren Ebenen kaum etwas bewegen kann. Deshalb war der Wechsel zu einem inhabergeführten mittelständischen Unternehmen für mich ein ganz anderes Umfeld mit neuen Möglichkeiten.  

 

Was zählen Sie zu ihren liebsten Tätigkeiten? 

Als ich hier angefangen habe, waren das ganz andere Zeiten. Die Firma Kühner hatte damals keine Zertifizierung – der TÜV hat alles geduldet, aber zunehmend Druck gemacht, dass wir eine Druckbehälterzulassung bekommen.  

In unserem damaligen Team gab es niemanden, der sich dieser Aufgabe annehmen wollte oder sich das zugetraut hätte. Das führte schnell zu Spannungen, denn als junger Mann sollte ich solche komplexen Themen übernehmen, während gleichzeitig die alten, festgefahrenen Abläufe im Unternehmen es nicht gerade einfach machten. Es war, wie es heute auch oft ist, wenn große Veränderungen notwendig sind, weil sich die Welt weiterentwickelt – das Team und das Unternehmen wussten aber noch nicht, wohin der Weg führen sollte.  

Diese Situation gab mir die Chance zu sagen: „Okay, ich übernehme das.“ Ich habe mich gerne eingearbeitet, um die TÜV-Zertifizierungen für Kühner zu erreichen.  

Schließlich habe ich das gesamte System übernommen. Ich habe die theoretische Ausbildung der Schweißer übernommen und den Kontakt zum TÜV aufgebaut, um Vertrauen zu schaffen. 1999 habe ich dann die HP 0 Zulassung erreicht. Das ist die ISO 9000 für die Behälter. Das gesamte System und das Qualitätshandbuch sowie alles Weitere habe ich selbst erstellt und umgesetzt. Bis heute nutzen wir es als unsere Grundlage.  

Ich könnte viele Tätigkeiten aufzählen, aber zusammengefasst würde ich sagen, dass meine liebsten Aufgaben darin bestehen, neue Projekte von Anfang bis Ende zu konzipieren, durchzudenken und erfolgreich umzusetzen. Ein Beispiel ist unsere eigene automatisierte Lamelleneinstreifmaschine, mein letztes Projekt, von dem bereits zwei Maschinen erfolgreich aufgebaut wurden.  

 

Welches Erinnerungen nehmen sie auch in den Ruhestand mit? 

  • Am liebsten arbeite ich an  – Problemlösungen.  

  • An meiner Arbeit mochte ich – Die Möglichkeiten kreativ mich einbringen zu können.  

  • Mit Kunden habe ich Kontakt, wenn–  Sicherlich wenn es Reklamationen gibt. (lacht)  

  • Mein schönstes Projekt war  – Wahrscheinlich die Lamelleneinstreifmaschinen  

  • Ich werde nicht vergessen – Wie Paul und ich, im Winter, nach Norwegen geflogen sind, um eine Reparatur vor Ort durchzuführen oder wie ich mit Elisabeth in den USA Messen besucht habe.  

  • Dinge im Arbeitsalltag über die ich schmunzeln muss – der spezielle Humor von Paul Kühner. 

  • Ich wünsche Herrn Weinberger .... dass er die Chance bekommt, Dinge bei Kühner Wärmetauscher so weiterzuentwickeln, wie ich es durfte. Es ist natürlich jetzt, eine andere Zeit, aber auch heute gib es neue Wege, die wir begehen müssen als Unternehmen, um auch in Zukunft gut da zu stehen. Elisabeth hat immer eine offene Tür, das muss man natürlich auch nutzen.  

 

 

Neuer Spirit im Produktionsteam    

Kommunikation ist der Schlüssel, um flächendeckende Akzeptanz für Veränderungen im Team zu finden. Wir müssen die gesamte Belegschaft in den Transformationsprozess mit einbinden, um gemeinsam neue Aufgaben zu erlernen und alte Strukturen aufzubrechen, sagt Michael Weinberger, der seit Oktober 2023 in der Funktion als Produktionsleiter, Teil des Kühner Teams ist.   

   

Hintergrund und Werdegang    

Ich habe meine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung als Konstruktionsmechaniker im Bereich Feinblechbautechnik bei der Kühlerfabrik Längerer&Reich GmbH/MODINE begonnen und danach verschiedene Abteilungen durchlaufen. Um mehr Verantwortung zu übernehmen, habe ich zusätzlich meinen Industriemeister Metall und den Europäischen Schweißfachmann gemacht. Bald leitete ich die Musterfertigung des Standortes, was mir viel Freude bereitete.    

Nach Umstrukturierungen wechselte ich zu einem anderen Standort und arbeitete im Ingenieurbereich hauptsächlich im Bereich Prozessoptimierung an manuellen wie auch automatisierten Fertigungsprozessen mit zusätzlichen Sonderaufgaben wie Fabrik- und Werksplanung.   

Bei der Süddeutschen Bürsten- und Kunststofffabrik Gutmann GmbH in Leonberg konnte ich später als Fertigungsleiter der Bürstenproduktion und Montage sehr viel gestalten und meine bisherigen Erfahrungen in der Prozessoptimierung gut einbringen.    

   

Welche Erfahrungen bringen Sie in das Kühner Team?   

Da ich Erfahrung im Metallbau habe, fiel mir der Einstieg bei Kühner Wärmetauscher nicht schwer. Im Laufe meines Arbeitslebens konnte ich in vielen verschiedenen Stationen arbeiten und kann mich in die einzelnen Arbeitsschritte hineinversetzen. Meine Art der Führung wird von den Kollegen positiv aufgenommen.   

Unsere Teamsitzungen und Gespräche sind jetzt anders, und die Mitarbeiter gehen den neuen Weg mit mir. Ich habe viel zur Neugestaltung des Teams beitragen dürfen und das weiß ich zu schätzen.    

Hinzu kommt wahrscheinlich auch, dass meine Fähigkeit, Prozesse zu analysieren und zu verbessern, uns im Produktionsablauf hilft.   

   

Was haben Sie sich für die nahe und ferne Zukunft auf die Agenda geschrieben?   

Ich möchte das, was Herr Herrmann aufgebaut hat, weiterführen, aber auch auf meine eigene Weise. Ich setze auf die Flexibilität der Mitarbeiter, was auch in der heutigen dynamischen Zeit sehr wichtig ist. Mein Ziel ist es, das Team immer weiter zu entwickeln.   

Die Zeiten, in denen die Mitarbeiter nicht gefördert werden, sind vorbei. Das Team muss bei Veränderungen authentisch mitgenommen werden, damit es funktioniert. In Gesprächen unterstütze ich die persönlichen Interessen und Stärken jedes Einzelnen, während wir die Produktionsabläufe verbessern.   

Wenn Mitarbeiter in Rente gehen, verlieren wir dadurch wertvolles Wissen. Deshalb lernen wir jederzeit voneinander und unser Team wird dadurch vielseitiger.  

Meine Hauptfrage ist immer: „Was muss ich tun, damit meine Mitarbeiter ihre Aufgaben erledigen können?“  

Als Produktionsleiter ist es meine Aufgabe, reibungslose Abläufe sicherzustellen und die gewohnte Qualität unserer Produkte weiter zu halten.   

Besonders schätze ich an unserer Geschäftsführung, dass das Unternehmen sowohl wirtschaftlich als auch technologisch vorankommen möchte. Wir optimieren die Fertigung weiter und fördern die Zusammenarbeit der Mitarbeiter.